„Dass die Pfarrkirche von Lamprechtshausen im ersten Güterverzeichnis des Erzbistums Salzburg (NOTITIA ARNONIS, 790) namentlich nicht angeführt ist, heißt nicht, dass es sie damals noch nicht gegeben hätte. 1119 ist die Martinskirche urkundlich jedenfalls namentlich erwähnt. Der heute noch vorhandene mächtige Kirchturm, dessen mustergültige Sanierung vor dem Abschluss steht, stammt jedenfalls noch aus der baulichen Epoche der frühen Romanik. 1229 schied der Erzbischof das Gebiet der heutigen Pfarrei Dorfbeuern aus dem Pfarrgebiet Lamprechtshausen und 1241 wurde Lamprechtshausen, das vorher vom Erzstift Salzburg seelsorglich betreut worden war, dem Benediktinerstift Michaelbeuern inkorporiert. 1538 wurde Meister Niklas beauftragt, die baufällige romanische Kirche abzubrechen und einen Neubau im Stile der Gotik aufzuführen, der 1541 fertiggestellt wurde. Der Turm des romanischen Baues blieb bestehen; das Dach erhielt einen gotischen Treppengiebel. Im Zuge der Errichtung einer industriellen Glaserzeugung im vorher unbesiedelten Bürmoos ergab sich das Problem, dass die Pfarrkirche Lamprechtshausen infolge der großen Anzahl der Neusiedler viel zu klein war. 1905 wurde daher die Hälfte des gotischen Langschiffes abgetragen und ein geräumiger Zubau nach Plänen des Salzburger Architekten Karl Pirich errichtet.