Franz Xaver Gruber wurde am 25. November 1787 in der Innviertler Gemeinde Hochburg als fünftes Kind einer Leinenweberfamilie geboren. Gegen den Willen des Vaters – der Bub sollte auch Leinenweber werden – förderte sein Schullehrer Andreas Peterlechner die früh erkannten musikalischen Talente des intelligenten Sohnes und erteilte ihm Musikunterricht in besonderem Maße.
Mit 18 Jahren verließ Gruber den Webstuhl endgültig und erhielt unter Zustimmung seiner Familie eine musikalische Ausbildung in Bayern bei Georg Hartdobler, Stadtpfarrorganist in Burghausen. Anschließend absolvierte er die „Normal-Hauptschule“ in Ried/Innkreis und legte dort am 22. Juli 1806 die Lehramtsprüfung für Lehrer an Trivialschulen (Volks- und Pfarrschulen) ab.
Praxis erlangte er als Schulgehilfe bei Peterlechner.
Nach Überwindung einiger sozialer Hindernisse erfüllte sich sein Wunsch: Anstellung als Volksschullehrer in Arnsdorf im Salzburger Flachgau unter der Patronanz des Benediktinerstiftes von Michaelbeuern. Neben dem Schuldienst hatte Gruber den Organistendienst in der Wallfahrtskirche „Maria im Mösl“ zu bedienen, ebenso den Mesnerdienst.
Mit dem zusätzlichen Chorleiter- und Orgeldienst in der Nachbarpfarre Oberndorf öffneten sich Gruber ab 1816 neue Welten. Dort traf er 1817 auf den Hilfspriester Joseph Mohr, mit dem er sich befreundete. Gemeinsam schufen sie das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“, uraufgeführt am Heiligen Abend 1818 in der Sankt-Nikolaus-Kirche in Oberndorf. Mohr hatte den Text 1816 in Mariapfarr gedichtet, Gruber am 24. Dezember 1818 in Arnsdorf komponiert.
Gruber engagierte sich ständig leidenschaftlich musikalisch und gewann zusehends Einfluss und Ansehen als Komponist. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete er 1826 seine ehemalige Schülerin Maria Breitfuß. Vier gemeinsame Kinder erlebten das Erwachsenenalter.
Infolge eines Zerwürfnisses mit seinem Dienstgeber übersiedelte Franz Xaver Gruber im Jänner 1829 nach Berndorf, Dekanat Köstendorf, und zeichnete sich weiter als Lehrer, Mesner und Organist aus. Auf Einladung des Dechanten der Stadt Hallein im Tennengau, der mit 3500 Bewohnern zweitgrößten Stadt im Land Salzburg, bewarb er sich 1835 erfolgreich um den Dienst als Chorregent und Organist. Er komponierte vielfach kirchliche Werke, baute den Kirchenchor aus, bildete Sänger und Musiker heran. 1841 wieder verwitwet, ehelichte er 1842 Katharina Wimmer aus Böckstein.
Aufgrund einer Anfrage aus Berlin verfasste er 1854 die „Authentische Veranlassung“ und dokumentierte hiermit die Entstehungsgeschichte und die Urheberschaft des Liedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ für sich und seinen Freund Josef Mohr.
Der angesehene Bürger Franz Xaver Gruber verstarb am 7. Juni 1863 in Hallein, wo er begraben liegt.